Kohfeldt entlassen: Schaaf soll den SV Werder retten
Posted by admin on 18. Mai 2021
Nun hat der SV Werder Bremen es doch getan: Florian Kohfeldt wurde mit sofortiger Wirkung von seinem Amt als Cheftrainer der Hanseaten freigestellt. Für ihn übernimmt für den Rest der Saison Thomas Schaaf. Der aktuelle Technische Direktor der Norddeutschen war von 1999 bis 2013 Coach an der Weser, holte vier Titel und führte Werder sechs Mal in die Champions League. Seine nachfolgenden Trainerstationen Eintracht Frankfurt und Hannover 96 waren allerdings deutlich weniger erfolgreich. Insbesondere Schaafs Engagement an der Leine entwickelte sich zum Desaster mit zehn Niederlagen aus elf Spielen. Dies interessiert an der Weser aber keinen. Die Bremer hoffen, dass es ausreicht, dass Schaaf nicht Kohfeldt ist.
Dieser Trainerwechsel ist in dieser Form peinlich
Schaaf wird die Mannschaft für den Rest der Saison betreuen. Nach dem 0:2 in Augsburg ist Werder auf den Relegationsplatz abgerutscht. Im besten (Klassenerhalt) oder schlimmsten (direkter Abstieg) Fall sitzt Schaaf also nur ein Spiel auf der Bank. Möglicherweise werden es aber auch drei Partien. Dies hängt neben Werders Partie gegen Borussia Mönchengladbach wesentlich davon ab, wie sich der 1. FC Köln gegen den FC Schalke 04 schlägt. Generell gilt: Gewinnt Werder und siegt Arminia Bielefeld nicht gegen den VfB Stuttgart würde dies den direkten Klassenerhalt bedeuten. Verliert Bremen und gewinnen die Domstädter, so geht Werder zum ersten Mal seit 41 Jahren runter.
Unverdient wäre es nach dieser Saison nicht. Der Verein hat auf allen Ebenen versagt. Der Trainerwechsel ist dafür das beste Beispiel. Passiert dieser vor dem 34. Spieltag, kann man ihn nur als Panikreaktion beschreiben. Vor drei Wochen nach dem desaströsen 1:3 bei Union Berlin wäre eigentlich der allerspäteste Zeitpunkt gewesen. Damals ließen sich Manager Frank Baumann und seine Kollegen in der Geschäftsführung und im Aufsichtsrat aber noch einmal von Kohfeldt überzeugen.
Dies war eigentlich ein unvorstellbarer Vorgang, gemessen daran, was Baumann nun zu sagen hatte. Demnach ist das Verhältnis des bisherigen Trainers zur Mannschaft am Tiefpunkt angekommen. Es habe nicht mehr die Überzeugung gegeben, dass Kohfeldt noch Lösungen für die prekäre Situation finden würde. Das erste „Endspiel“ Kohfeldts im Pokal gegen RB Leipzig sei eine Idee des Trainers gewesen – und nicht der Führung. Baumann muss den Verein nach diesem Desaster zwingend auch verlassen.